Letztes Jahr habe ich meine etwas unübliche Solaranlage in Betrieb genommen. Auf einem Nord-Dach und mit Eigenverbrauch. Die Erfahrungen sind sehr gut, daher wurde jetzt erweitert.

Wie Planer Dominik Wenz und ich vermutet hatten, rechnet sich die Anlage trotz der ungünstigen Ausrichtung. Der Hauptgrund dafür ist, dass Großrinderfeld von der Sonne verwöhnt wird. Fast nirgendwo in Deutschland scheint sie so oft und intensiv wie in unserer Gegend. Und aufgrund der Höhenlage sind wir in Großrinderfeld auch kaum von den Herbst-Nebeln betroffen. Allerdings:  Großrinderfelder Anlagen mit Süd-Ausrichtung schlagen mich deutlich. Die Hamburger Süd-Anlagen aber nicht ;-)

Wie gut 7 Monate Experimentalbetrieb der Anlage zeigten, passte der Eigenverbrauch gut zum Lastprofil. Erwartungsgemäß leidet die Anlage speziell im Winterhalbjahr – gerade um die Wintersonnenwende ist der Ertrag kaum erwähnenswert. Ansonsten hat sich der Aufbau als vollkommen Problemlos erwiesen. Grund genug, nun den ursprünglich geplanten Ausbau anzugehen.

Gesagt, getan. Firma Wenz, die sich seinerzeit überhaupt als einzige an „so etwas“ heran getraut hat, ist natürlich wieder mit im Boot. Leider hat sich seitens des EEG so einiges seit letztem Jahr verändert. Unter anderem müssen wir die neuen Module nun entweder durch den Stromversorger (bei Spitzenlast) abschaltbar machen oder auf max. 70% Leistung deckeln. Wenz empfiehlt letzteres. Denn mehr als 70% erreichen wir durch die ungünstige Ausrichtung ohnehin nur selten. Wir brauchen für den Mittellast-Betrieb allerdings die große „Generatorfläche“ (also Solarmodule). Wie gesagt, das rechnet sich. Wenz empfiehlt daher einen kleineren Wechselrichter, der entsprechend abregelt. Vorteil: der ist preislich günstiger, somit holt man einen Teil des Verlusts durch die 70% Deckelung wieder rein.

Wieder wird schnell und kompetent installiert (blitzschnell sogar). Leider müssen wir die Anlage ein paar Tage wegen Unstimmigkeiten mit dem Energieversorger abschalten. Wenz regelt das aber flink, und so fällt es nicht weiter auf.

Nun sind wir quasi im Endausbau, bei gut 7KWp. Dabei wird es voraussichtlich auch die nächsten Jahre bleiben – auf dem Dach ist kaum mehr nutzbarer Platz. Ich bin mal gespannt, wie die Anlage sich nun in den nächsten Jahren bewährt. Ich blicke aber sehr zuversichtlich in die Zukunft.