Die Gemeinderatssitzung am 11. Dezember war eine dieser Sitzungen, die von außen vielleicht unspektakulär wirken, für die laufenden Projekte aber unverzichtbar sind. Es ging um eine ganze Reihe von Vergaben – teils für den Neubau des Bildungscampus, teils für den Ausbau des Alten Rathauses in Gerchsheim.

Für mich war das eine typische Routine-Sitzung: viele Positionen, viele Zahlen, viel Pflicht, kaum Entscheidungsspielraum. Aber genau diese Pflichttermine sind notwendig, damit Projekte weiterlaufen und wir nicht in Verzögerungen geraten.
Wichtig ist dabei auch: Der Gemeinderat hat bei solchen Ausschreibungen (fast) keiner „freie Wahl“. Das öffentliche Vergaberecht verpflichtet uns dazu, den jeweils günstigsten wirtschaftlichen Anbieter zu beauftragen. Die technische Prüfung erfolgt durch die zuständigen Fachbüros, und wenn ein Angebot formal korrekt und wirtschaftlich ist, ist der Beschluss letztlich Formsache. Da müsste schon sehr viel passieren, um davon abzuweichen. Daher hat sie als „Vergabesitzung“ auch nicht sonderlich lange gedauert.
Trotzdem gehört diese Sitzung zu den wichtigen Bausteinen, damit die Vorhaben im Zeitplan bleiben.
Bildungscampus: mehrere Gewerke vergeben
Für den neuen Bildungscampus wurden gleich sechs Bereiche ausgeschrieben und nun vergeben:
- Elektroarbeiten an die Firma Schlagenhauf GmbH (632.711,12 €)
- Brandmeldeanlage an GSA GmbH (40.226,74 €)
- Photovoltaikanlage an Adrex GmbH (80.815,57 €)
- Heizungstechnik an Körner GmbH aus Schönfeld (333.014,60 €)
- Sanitärtechnik ebenfalls an Körner GmbH (351.141,87 €)
- Lüftungstechnik an RGT Rhönland GmbH & Co. KG (613.005,59 €)
Schaut man sich alle Gewerke des Campus zusammen an, ergibt sich ein erfreuliches Bild: in Summe liegen die vergebenen Aufträge deutlich unter den ursprünglichen Schätzkosten. Die Einsparungen haben sicher auch mit der aktuell schlechten Baukonjunktur zu tun – viele Betriebe sind froh über gut planbare Projekte und kalkulieren entsprechend wettbewerbsfähig. Für die Gemeinde ist das natürlich positiv, gerade weil wir mit dem Bildungscampus vor einer besonders großen finanziellen Herausforderung stehen. Jede Entlastung an dieser Stelle hilft, die Gesamtfinanzierung stabil zu halten.
Altes Rathaus Gerchsheim
Auch hier waren noch einige Gewerke zu vergeben, allerdings eher „Kleinkram“ für Restarbeiten. Die Summen hielten sich in Grenzen. Größere Nachfragen gab es auch hier nicht.
Persönliche Einschätzung
Für mich war die Sitzung nicht „spannend“ im klassischen Sinn, aber eben notwendig. Solche Sitzungen halten Projekte am Laufen – und wenn man nicht aufpasst, sind genau diese Pflichtschritte oft der Engpass. Nur wenn auch die Vergabe zeitnah voran geht, nur dann kommt auch das Projekt vorwärts. Deshalb hatte der Rat diesen Termin sogar extra eingeschoben. Die nächste Sitzung findet schon am 22. Dezember wieder statt.
Unterm Strich: Beim Bildungscampus wie auch beim Alten Rathaus können die Arbeiten nun weitergehen, ohne dass wir Zeit verlieren – und beim Campus sogar mit einem deutlichen finanziellen Plus gegenüber der ursprünglichen Planung.
