In Großrinderfeld engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich für den Naturschutz – oft im Stillen und ohne große Aufregung. Ein Beispiel für diesen stillen Einsatz ist die Rettungsaktion in einem kleinen Tümpel im Jagdbogen 2, den die Familie Schlusche als Jagdpächter schon seit Jahren liebevoll pflegt. Was als regelmäßiger Schutz eines unscheinbaren Amphibienlaichgewässers begann, entwickelte sich in diesem Jahr zu einer besonderen Herausforderung, als dort erstmals Teichmolche beobachtet wurden.

Ein kleines Laichgewässer mit großer Bedeutung
Der Tümpel im Jagdbogen 2 ist nicht mehr als eine große Pfütze, die vor allem nach Regenperioden für längere Zeit bestehen bleibt. Sie dient als wichtiges Laichgewässer für Amphibien, auch wenn sie im Sommer durch Trockenheit gefährdet ist. In den letzten Jahren waren es meist Kaulquappen von Kröten, die dort heranwuchsen. Dieses Jahr jedoch entschieden sich Teichmolche, ihre Eier in dem Gewässer abzulegen. Für die Jagdpächter der Familie Schlusche bedeutete dies einen erhöhten Aufwand, da Molche eine wesentlich längere Entwicklungszeit benötigen.
Wasserknappheit und schnelles Handeln
Durch die starken Regenfälle im Frühjahr war der Wasserstand zunächst ausreichend. Doch bereits Mitte Juli drohte der Tümpel auszutrocknen. Um die Molche zu schützen und zu verhindern, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge das Gewässer beschädigen, sperrte die Familie Schlusche den Bereich mit Flatterband ab. Diese Maßnahme verhinderte, dass Traktoren das Wasser herausschwappten oder gar Molche tödlich verletzten.
Als das Wasser weiter zurückging, wurde es nötig, Wasser mit Kanistern heranzufahren. NABU-Mitglieder und die Jagdpächter füllten regelmäßig Wasser in das Laichgewässer. Schließlich stellte der NABU sein Wasserfass bereit, das direkt am Tümpel platziert wurde, um den Molchen langfristig zu helfen.
Technische Probleme und Zusammenarbeit
Trotz der anhaltenden Trockenheit blieben die Helfer aktiv. Doch auch sie wurden nicht von Pannen verschont: Die zum Befüllen des Wasserfasses notwendige Pumpe ging kaputt. Dank der schnellen Hilfe eines NABU-Mitglieds, das seine private Pumpe zur Verfügung stellte, konnte das Problem schnell gelöst werden. In dieser Phase wurde sogar in Betracht gezogen, die Feuerwehr um Unterstützung zu bitten.
Ein Happy End für die Teichmolche
Im September schließlich war die Rettungsaktion erfolgreich: Immer mehr Molche verließen das Wasser und zogen in die umliegende Natur. Der Tümpel wird nun planmäßig bis Ende September weiter überwacht, bevor die Schutzmaßnahmen endgültig aufgehoben werden.
Dank des kontinuierlichen Engagements der Familie Schlusche und der NABU-Mitglieder konnte die Population der Teichmolche in diesem Jahr erfolgreich gerettet werden. Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, wie wichtig ehrenamtlicher Einsatz im Naturschutz ist – oft unspektakulär, aber äußerst wirkungsvoll.