Großrinderfeld liegt in einer Tiefflug-Übungszone. Mehrmals im Jahr fliegt und kreist auch ein großes Militärflugzeug über die Gemeinde, meist mehrfach am Tag. Es handelt sich dabei normalerweise um Fallschirmspringer-Absetzübungen. Gestern war es wieder soweit.

Leider etwas unscharfes Bild von der Fallschirmspringerübung. Im orangen Kasten ahnt man das Flugzeug, im Roten die Fallschirmspringer. Die Entfernung war leider zu groß für ein besseres Bild. (Foto: Rainer Gerhards, Juni 2024)

Diesmal habe ich, wenn auch aus der Ferne, das Absetzen der Fallschirmspringer beobachten können. Dabei konnte ich auch das Bild aufnehmen. Aufgrund der großen Entfernung lassen sich die Tatsachen leider mehr ahnen als „sehen“. Von Großrinderfeld aus gesehen war es Richtung Schönfeld. Das Flugzeug startete und landete vermutlich in Giebelstadt. Es dürfte auch im gesamten südlichen Kreis Würzburg und in weiten Teilen des mittleren Main-Tauber Kreises sichtbar gewesen sein. Das Flugzeug ist übrigens eine Militär-Transportmaschine vom Typ Airbus A400M.

Im folgenden finden Sie ein kleines Video von einem Teil des Überflugs. Aufgenommen wurde in Großrinderfeld von der „Alten Hohle“.

A400M über Großrinderfeld. (Video: Rainer Gerhards)

Tiefflugzonen in und um Großrinderfeld

In Großrinderfeld und Umgebung gibt es viele militärische Tiefflugzonen. Damit leisten wir unseren notwendigen Beitrag zur Landesverteidigung. Dieser Fakt dürfte nicht zuletzt durch Diskussionen um Windräder bekannt sein. Meist werden die Zonen nur von Helikoptern genutzt. Aus eigener Beobachtung weiß ich jedoch, dass gelegentlich auch größere Transportmaschinen den Bereich östlich der Bärlestannen tief überfliegen.

Während der Zeit des kalten Krieges fanden in unserer Region übrigens auch Kampfjet- Übungen statt, auch der Amerikaner. Dabei wurde auch Überschallflug geübt, etwas das aktuell über bewohnten Landstrichen nach meinen Informationen nur noch im Bedarfsfalle gestattet ist. Gelegentlich hört man einen (entfernten) Überschallknall, wenn Jets wegen „fragwürdiger“ Flugbewegungen aufsteigen müssen. Es kommt aber so selten vor, dass dann sogar das Radio darüber berichtet. Hier handelt es sich aber um notwendige Einsatzflüge.

Zurück zum Tiefflug: die genaue Lage der Tiefflugkorridore ist geheim. Regelmäßigen Spaziergängern dürften aber zumindest einige Zonen grob bekannt sein. Die Tiefflugzonen stellen übrigens auch ein Haupt-Hinderniss für den Windradausbau in unserer Region da. Je nach persönlicher Sichtweise kann das als Vorteil oder Nachteil gesehen werden. Militärischer Übungsbetrieb ist aber jedenfalls wichtig, um die Einsatzbereitschaft zu erhalten und zu stärken.

Mindesthöhen für den Tiefflug

Für den Tiefflug gelten Mindesthöhen. Diese müssen bei Übungen eingehalten werden. Im Bereich von Großrindefeld gelten die allgemeinen Regularien. Damit beträgt die Mindesthöhe für Transportmaschinen ca. 150m (500 Fuß) und für Helikopter ebenso 500 Fuß.

In sogenannten „Hubschrauberflugkoordinierungsgebiete“ (HFCA) dürfen Hubschrauber „je nach Ausbildungsauftrag auch unterhalb einer Flughöhe von 100 Fuß (ca. 30 m) über Grund fliegen und Übungen durchführen, die wir als „kurzzeitiges taktisches Aufsetzen“ bezeichnen.“ (Zitat aus BW-Schreiben) Großrinderfeld liegt in einem solchen Gebiet. Ich selbst sehe auch regelmäßig Hubschrauber, die knapp oberhalb des Waldes fliegen.