Die heiße Phase der Kommunalwahlen ist mit der gestrigen Sitzung des Gemeindewahlausschusses nun auch in Großrinderfeld eingeläutet. In nun genau zwei Monaten, am 9. Juni, sind die Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. Wie erwartet treten wieder drei Listen an. Die Zahl der Kandidierenden ist gegenüber 2019 zurückgegangen.

Die Anzahl der Kandidierenden bei der Gemeinderatswahl ist vor allem in Gerchsheim sehr deutlich zurückgegangen. (Grafik: Rainer Gerhards)

Im Rathaus tagte am gestrigen Montagnachmittag der Gemeindewahlausschuss, um die Listen für Gemeinderats- und Ortschaftsratswahl zuzulassen. Alle Listen konnten ohne Beanstandung zugelassen werden, auch bei den Kandidierenden gab es keine Hinderungsgründe. Die Kreistagslisten wurden nicht behandelt. Sie werden vom Landratsamt zugelassen.

Wie bereits vermutet treten wieder die Listen der „Initiative Mündiger Bürger“ (IMB), die „Christlich-Demokartische Union Deutschlands“ (CDU) sowie die „Freie Wähler Ortsverband Großrinderfeld e.V.“ (FW) an. In 2019 wurde die IMB mit 13.290 Stimmen stärkste Kraft. Es folgte die CDU mit 10.702 Stimmen und die Freien Wähler mit 5299 Stimmen.

Für den Gemeinderat gibt es insgesamt 25 Kandidierende, davon 14 allein aus der Ortschaft Großrinderfeld. In 2019 gab es noch 31 Kandidierende. In diesem Jahr treten für die IMB neun Kandidierende an, ebenso für die CDU. Die Freien Wähler schicken sieben Kandidierende ins Rennen. Ungleich verteilt sind auch die Geschlechter: lediglich für die IMB und die Freien Wähler bewirbt sich jeweils eine Frau.

Bei der Gemeinderatswahl 2024 in Großrinderfeld gibt es je Ortschaft sehr unterschiedliche Anzahlen von Kandidierenden. (Grafik: Rainer Gerhards)

Besonderheit: verkleinerter Gemeinderat

In Großrinderfeld wird seit jeher die unechte Teilortswahl praktiziert. Dabei werden die Sitze im Gemeinderat im Verhältnis zu den Einwohnern der Teilorte verteilt. Um dieses Verhältnis angemessen zu wahren und das Verfahren beibehalten zu können, musste der Gemeinderat um vier Sitze auf nun 13 Sitze verkleinert werden. Dabei entfallen jeweils fünf Sitze auf Großrinderfeld und Gerchsheim, zwei auf Schönfeld und einer auf Ilmspan. Zuvor ware es je Ortschaft ein Sitz mehr.

Ortschaftsräte

Auch die Listen für die Wahlen zum Ortschaftsrat wurden zugelassen. In Großrinderfeld treten alle drei Listen mit insgesamt 12 Kandidierenden an. Davon entfallen vier auf die Freien Wähler, sechs auf die CDU und zwei die IMB. Es sind sechs Sitze im Ortschaftsrat zu vergeben.

In Gerchsheim tritt nur die Liste der IMB mit vier Kandidaten an. Da keine weitere Liste antritt, gilt ein besonderes Wahlverfahren, die „Mehrheitswahl“. Was genau das bedeutet, werde ich in Kürze hier auf der Webseite erklären. Wichtig ist, dass man hier nicht kummulieren kann, also nur eine Stimme pro Kandidierendem vergeben. Der Ortschaftsrat Gerchsheim umfasst sechs Sitze.

In Schönfeld treten wieder alle drei Listen an, mit zusammen sieben Kandidierenden. Davon zwei von den Freien Wählern, eine Kandidatin der IMB und vier Kandidaten bei der CDU. Der Ortschaftsrat hat vier Sitze.

In Ilmspan tritt für den Ortschaftsrat erneut nur eine Liste an, die der CDU. Sie umfasst vier Kandidaten. Ebenso sind vier Sitze zu vergeben. Auch hier gilt Mehrheitswahl.

Eine genau Auflistung aller Kandidierenden werde ich zur Verfügung stellen, sobald diese von der Gemeinde öffentlich bekannt gemacht werden. Das ist voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche der Fall. Einige Listen haben ihre Kandidierenden allerdings bereits vorab im Internet oder der Tagespresse veröffentlicht.